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Richtiges Anweiden

18.04.2019

Der Frühling ist endlich da, die Sonne scheint, die Tage werden länger und das Gras sprießt. Für die meisten Pferde beginnt bald wieder die Weidesaison. Doch das Anweiden bringt einige Risiken mit sich, die es mit dem richtigen Management zu vermeiden gilt.

Kolik, Durchfall und Kotwasser

Der Magen-Darm-Trakt Ihrer Vierbeiner hat sich in den langen Wintermonaten an die reine Fütterung von Heu und Kraftfutter gewöhnt. Das frische, saftige Gras kann die Verdauung der Pferde nach dem Winter schnell überfordern und es kann zu schweren Koliken kommen. Auch Durchfall und Kotwasser ist bei einer zu schnellen Umstellung auf Gras nicht unüblich. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Pferd langsam an das Gras gewöhnen. Fangen Sie mit kurzem Angrasen an der Hand an, ca. 10 Minuten und steigern Sie die Zeit allmählich. Nehmen Sie sich etwa 2 Wochen Zeit für die langsame Gewöhnung an das frische Grün.

Verletzungen

Nach den kalten, trüben Monaten freuen sich die Pferde genauso wie wir über die langen Tage und den Sonnenschein. Dies äußert sich häufig in wildem Toben und Buckeln in der ersten Zeit, sobald sie auf die Weide gelassen werden. Das Verletzungsrisiko ist dabei nicht unerheblich. Achten Sie darauf, dass die Umzäunung der Koppeln in gutem Zustand ist und nicht durch gebrochene Latten oder herunterhängende Litzen eine Gefährdung darstellen. Die Zäune müssen natürlich auch eine ausreichende Höhe für die jeweiligen Tiere haben, damit sie in ihrem Übermut nicht versuchen darüber zu Springen. Versuchen Sie Ihre Vierbeiner in der ersten Zeit vor dem Koppelgang zu bewegen, damit ein Teil der Energie schon verbraucht ist und das Toben nach Möglichkeit etwas weniger wild ausfällt. Die Weiden sollten außerdem nicht zu klein sein, bei ausreichender Fläche müssen die Pferde nicht so harte Stopps oder Wendungen machen, sondern können besser auslaufen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine harmonische Gruppenzusammensetzung. Sollte ein Pferd die anderen zu aggressiv jagen oder womöglich angreifen, sollte dieses aus der Gruppe genommen werden.

Hufrehe

Besonders im Frühjahr stellt die Hufrehe einen weiteren großen Risikofaktor beim Anweiden dar. Besonders Ponies und Robustrassen sind für diese Erkrankung anfällig. Da im Frühjahr die Nächte meist noch kalt sind, die Tage aber warm und sonnig, enthält das Gras viele Fruktane. Besonders in den Morgenstunden ist der Gehalt hoch. Pferde mit einem erhöhten Reherisiko sollten deshalb erst ab dem Mittag aufs Gras gelassen werden. Besonders bei Pferden, die bereits eine Hufrehe durchgemacht haben, ebenso wie auch Pferde mit bekannten Stoffwechselerkrankungen ist die tägliche Weidezeit sehr kurz zu halten, ggf sollte ganz auf das Gras fressen verzichtet werden. Übergewichtige Pferde können mit Hilfe einer Fressbremse an einer zu großen Grasaufnahme  gehindert werden.

Giftpflanzen

Bevor die Pferde auf eine Wiese gelassen werden, sollte diese gründlich auf Giftpflanzen kontrolliert werden und bei Bedarf sollten diese entfernt werden. Achten Sie hier auch auf in der Nähe stehende Ahornbäume, zur Vermeidung einer atypischen Weidemyopathie.

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