Diagnostik & Behandlung
ORTHOPÄDIE
Die Behandlung von Lahmheiten und Erkrankungen des Bewegungsapparates ist eines der Spezialgebiete unserer Praxis. Durch ständige Weiterbildung und neueste diagnostische Ausstattung können wir sichere Diagnosen stellen. Dadurch können wir Ihnen nach umfassender Beratung die therapeutischen Möglichkeiten aufzeigen und eine Prognose sowie einen Therapieplan für Ihr Pferd erstellen.
Lahmheitsuntersuchung:
Das Pferd kann uns leider nicht sagen wo es genau weh tut. Daher ist es notwendig, über eine systematische Lahmheitsuntersuchung den Bereich der Erkrankung genau festzustellen.
Am Anfang steht das Gespräch mit den Besitzern über die Krankheitsgeschichte ihres Pferdes.
Beim Abtasten (Palpation) der verschiedenen Strukturen im betroffenen Bereich geben Schwellung, Wärme und Schmerzhaftigkeit wichtige Hinweise. Eine ausführliche Untersuchung im Stand bringt wichtige Erkenntnisse.
Die Untersuchung des Gangbildes kann hierbei sowohl auf hartem oder weichem Boden, an der Hand, an der Longe und unter dem Reiter untersucht werden. Beugeproben werden angewendet, um einzelne Gelenke auf Schmerzhaftigkeit zu testen. Betäubungen (Anästhesien) bestimmter Bereiche sichern Diagnosen ab oder zeigen den Lahmheit verursachenden Bereich.
Wenn der betroffene Bereich lokalisiert ist, können moderne bildgebende Verfahren die Art und das Ausmaß der Schädigung aufzeigen.
KAUFUNTERSUCHUNG
Wir führen jährlich eine große Anzahl von Kaufuntersuchungen für Pferde jeglicher Preiskategorien durch. Wir machen dies mit großer Sorgfalt, um den Gesundheitszustand des Pferdes zum Zeitpunkt der Untersuchung festzustellen.
Die so genannte „kleine“ und „große“ Kaufuntersuchung gibt es im tiermedizinischen Sinne nicht. Über den Umfang der Untersuchung beraten wir Sie gerne.
1. DIE „ANKAUFSUNTERSUCHUNG“
Bei der Kaufuntersuchung unterscheiden wir zwischen dem klinischen Untersuchungsgang und weiteren diagnostischen Verfahren, wie Röntgen, Ultraschall, Endoskopie, Labor etc.. Diese Untersuchungen dienen der Feststellung gesundheitlicher Beeinträchtigungen zum Untersuchungszeitpunkt. Bei dieser Vorgehensweise geht es um die eingehende und gewissenhafte Untersuchung im Rahmen der Möglichkeiten. Wir weisen darauf hin, dass verdeckte oder in dieser Untersuchung nicht auffindbare Mängel evtl. auch trotz einer sorgfältigen und den tierärztlichen Gepflogenheiten entsprechenden Untersuchung nicht festgestellt werden können. Es gibt zum Beispiel Erkrankungen oder anatomische Veränderungen, die selbst im Rahmen einer intensiven Untersuchung nicht erkennbar sind und deshalb nicht festgestellt werden können (Beispiele: Koppen, Weben, Allergien, chronische allergische Bronchitis, etc.). Die Intensivierung der Untersuchungen und das Heranziehen von diagnostischen Hilfsmitteln reduziert dieses Risiko, aber löst es nicht vollkommen auf. Und bitte bedenken Sie: Auch das Pferd bleibt ein Lebewesen, das erkranken und sich verändern kann wie wir Menschen auch.
2. AUFKLÄRUNG DURCH DEN VERKÄUFER
Einen Teil der Informationen einer Kaufuntersuchung, insbesondere Vorkommnisse in der Vergangenheit, kann der Tierarzt nur mit Hilfe des Verkäufers bekommen. Daher sind seine Angaben von hoher Bedeutung. Fehlerhafte, fehlende oder falsche Informationen können dazu führen, dass der untersuchende Tierarzt nicht alle gesundheitlichen Beeinträchtigungen finden kann bzw. Befunde falsch interpretiert. Aus diesem Grund erscheint auch im Untersuchungsprotokoll ein Fragebogen, der vom Verkäufer auszufüllen und zu unterschreiben ist. Nur mit diesen Angaben ist eine korrekte Untersuchung möglich. Der Auftraggeber bzw. Käufer sollte dafür Sorge tragen, dass diese Informationen der Vorgeschichte des Pferdes zum Zeitpunkt der Untersuchung in verlässlicher Form vorliegen.
3. EINZELNE TEILE DER UNTERSUCHUNG
– Klinische Untersuchung
Der klinische Untersuchungsgang widmet sich dem ganzen Pferd und soll helfen, einen Überblick über die augenblickliche gesundheitliche Beschaffenheit des Pferdes zu erlangen. Dabei werden der Bewegungsapparat, Herz-Kreislaufapparat, Augen, Haut etc. untersucht. Auf Wunsch können Sie gerne das umfassende Untersuchungsformular einsehen. Dieses wird Ihnen als Auftraggeber nach der Untersuchung und Begleichung der Untersuchungskosten auch ausgefüllt ausgehändigt. Trotz der eingehenden klinischen Untersuchung können verborgene innere Erkrankungen nicht in jedem Fall festgestellt werden.
– Röntgen
Röntgenbilder helfen dem Tierarzt klinische Befunde genauer zu interpretieren und einen Überblick über die abgebildeten Knochen zu erlangen. Dabei ist die Information für den Tierarzt sehr wichtig, aber leider ist ein gutes Röntgenbild keine Garantie für die Zukunft der Leistungsfähigkeit des Pferdes. Des weiteren ist zu beachten, dass man nur die Bereiche beurteilen kann, die man geröntgt hat und die restlichen Anteile nicht. Das bezieht sich auch auf die Anzahl der Bilder, die man z.B. von einem Gelenk macht. Fertigt man nur eine Abbildung eines Gelenkes als so genannte Übersichtsaufnahme an, hat der Tierarzt natürlich deutlich weniger Informationen, als bei vier verschiedenen Winkeln desselben Objektes. Dennoch hat der Tierarzt mit jedem Bild mehr Informationen als ohne eine Röntgenaufnahme. Wir setzen in unserer Praxis die hochmoderne digitale Röntgentechnik ein um möglichst aussagekräftige Bilder zu bekommen. Im Anschluss finden Sie eine Aufstellung von Röntgenaufnahmen, aus denen Sie sich im Untersuchungsprotokoll Ihr persönliches Röntgenprofil auswählen können.
Zur Erläuterung: In Deutschland existiert ein so genannter Röntgenleitfaden. Die Anwendung des Protokolls ist bei Pferdetierärzten umstritten und die Anwendung freiwillig. Wir wenden dieses Protokoll bei der Beurteilung der Röntgenbilder nur in Anlehnung an, da dieses Protokoll zur Zeit aus unserer Sicht nicht den Erfordernissen zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Pferdes ausreichend gerecht wird. Der Röntgenleitfaden wichtet die Röntgenbefunde in einem breiten Bereich ohne ausreichend das Pferd als Ganzes mit zu beachten und lässt dabei den Tierärzten einen so großen Spielraum, dass bei zwei verschiedenen Tierärzten ganz unterschiedliche Ergebnisse entstehen können. Stattdessen listen wir alle klinisch relevanten Befunde auf.
– Endoskopie der Atemwege
Endoskopische Untersuchungen oder das so genannte „Spiegeln“ werden durchgeführt um weitere Informationen über den Kehlkopf, die Luftröhre und die Lungenaufgabelung der Bronchien zu erhalten. Es ist zu beachten, dass beim Abhören der Lunge vor und nach Belastung leichte akute und leichte chronische Veränderungen evtl. nicht festgestellt werden können. Auch die Erkrankung des Kehlkopfes wie z.B. das „Kehlkopfpfeifen“ können mit Hilfe der Endoskopie genauer diagnostiziert werden.
– Ultraschall
Die Ultraschall-Untersuchung wird zur Untersuchung einzelner Organe, wie z.B. der Weichteile (Sehnen, Bänder, Muskeln, etc.), Herz, Lunge, Gelenke etc. herangezogen. So können z.B. Sehnenschäden mit dieser Methode eindeutiger und in ihrem Ausmaß genauer diagnostiziert werden. Im Rahmen der Kaufuntersuchung wird eine Ultraschall-Untersuchung bei klarem Verdacht von Sehnenschäden der unteren Gliedmaßen vorgeschlagen oder auf besonderen Wunsch des Auftraggebers durchgeführt.
– „Doping-Untersuchung“
Bei der so genannten Doping-Untersuchung handelt es sich um eine Blutuntersuchung, die in einem Speziallabor durchgeführt werden muss. Bei dieser Untersuchung wird das Blut nach Maßgabe des Labors auf einige Entzündungshemmer (NSAIDs), Cortison und Beruhigungsmittel (Sedativa) untersucht. Diese Untersuchung dauert nach Eingang der Probe im Labor ca. 2 Wochen und kostet mind. 160.- EURO (reine Laborkosten). Um das Blut untersuchen zu können gibt es zwei verschiedene Verfahrensweisen:
1. Wenn das Blut direkt untersucht werden soll, kann ein so genanntes DOPING-Set aus dem Sport verwendet werden in dem eine A & B Probe aufbewahrt wird und direkt kostenpflichtig zum Labor geschickt wird.
2. Wenn das Blut aufgehoben und erst bei Bedarf untersucht werden soll, können die DOPING-Sets nicht verwendet werden. Hierbei wird das Blut nach der Entnahme so verarbeitet, dass später das Serum zum Labor geschickt wird. Alternativ zum direkten Versand, kann das Serum von uns eingefroren werden und dann zu einem späteren Zeitpunkt, falls ein Verdacht besteht, untersucht werden. Das eingefrorene Serum wird von uns auf Zeit nach der Abnahme aufgehoben.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Methode zu 1) in einer gerichtlichen Auseinandersetzung unstrittiger ist, aber i.d.R. Methode zu 2) angewandt wird. Eventuell sollten sich Verkäufer und Käufer wegen der sehr unterschiedlichen Kosten vorher auf eine Lösung einigen.
– Labor
Als Laboruntersuchungen stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die auf Wunsch in Anspruch genommen werden können. Beispielhaft sei erwähnt:
1. Blutuntersuchungen: großes Screening
2. Kotuntersuchungen: Würmer, etc.
3. Weitere zusätzliche Untersuchungen:
Es sind noch weitere ergänzende Untersuchungen möglich, wie eine gynäkologische oder andrologische Untersuchung zur weiteren Organuntersuchung, die Auskünfte über eine Verwendung in der Zucht geben können. Ein anderes Beispiel ist die rektale Untersuchung zur beschränkten Untersuchung innerer Organe im Bauch- und Beckenraum. Es sei auch auf die Vielzahl weiterer Untersuchungen hingewiesen, die theoretisch möglich wären, wie z.B. Szintigraphie, Computertomographie, MRI etc. Falls Sie diesbezüglich Fragen haben, sprechen Sie uns ruhig an!
4. RÖNTGENPROFILE
Im Rahmen der Kaufuntersuchung führen wir das Standard-Profil durch. Dieses Profil hat sich über die Jahre als Basis-Röntgenuntersuchung als sinnvoll erwiesen. Grundsätzlich ist die Anzahl wunschgemäß erweiterbar, aber inwiefern sich das Preis-/Leistungsverhältnis rechnet, müssen Sie als Auftraggeber entscheiden. Ergeben sich im Rahmen der Untersuchung deutliche Befunde, die es nötig erscheinen lassen, werden wir weitere Röntgenbilder vorschlagen. Falls Sie persönliche Wünsche haben, können Sie uns dies auf dem Anforderungsblatt des Untersuchungsprotokolls mitteilen.
Standard-Röntgenprofil
– „Zehe seitlich“, alle vier Gliedmassen:
Übersichtaufnahme zur Darstellung des Hufbeins, Hufgelenks, Kronbein, Krongelenks, Fesselbein, Fesselgelenks mit z.T. Gleichbeinen und unteres Ende Röhrbein in seitlicher Projektion.
– Strahlbein/„Hufrolle“ in Darstellung nach Oxspring vorne beidseits:
Klassische Darstellung des Strahlbeins von vorne nach hinten auf speziellem Klotz
– Sprunggelenke beidseits in Schrägaufnahme (ca. 45 – 70° & ca. 90 – 115°)
Darstellung des Sprunggelenkes und der kleinen Tarsalgelenke in Schrägdarstellung, sowie des Fesselträgerursprungsbereichs in der AP-Aufnahme
Weitere Aufnahmen:
– Skyline- Aufnahme des Strahlbeins/“Hufrolle“:
Spezielle Darstellung des Strahlbeins/Hufrolle von „Oben nach unten“ . Die Aufnahme gibt Einblicke auf die Gleitfläche des Strahlbeins. Es kommt auch vor, dass Strahlbeine in der klassischen Aufnahme gut aussehen, aber auf der „Skyline“ deutliche Probleme zu erkennen sind. Daher empfehlen wir diese Aufnahme besonders.
– Sprungelenk in seitlicher Darstellung:
Auf Grund der Komplexität des Sprunggelenkes wird empfohlen diesen weiteren Projektionswinkel zu verwenden.
– Rücken Dornfortsätze Brustwirbelsäule ab hinterer Widerrist bis zur Lendenwirbelsäule (BWS/LWS):
Darstellung der Dornfortsätze vom Widerrist bis zu den Lendenwirbeln. In der Regel können gute Röntgenqualitäten dargestellt werden. Bei besonders muskulösen oder adipösen Tieren kann die Darstellung der Dornfortsätze etwas eingeschränkt sein. Darstellung der Abstände zwischen den Dornfortsätzen und evtl. chronischen Veränderungen, wie z.B. KISSING SPINES.
– Kniegelenke seitlich:
Darstellung von Kniescheibe, Ober- unter Unterschenkelteilen in seitlicher Betrachtung
– Kniegelenke AP/Vorne – Hinten:
Aufnahme der Kniegelenke von vorne nach hinten mit Darstellung des Gelenkspaltes
– Fesselgelenke/Gleichbeine in schräger Darstellung:
Darstellung der Gelenkfläche und der Gleichbeine in Schrägdarstellung; mehr Auskünfte über die Gelenkfläche, Zustand der Gleichbeine, mögliche „Chips“/isolierte Verschattungen
– Fesselgelenke/Gleichbeine in AP/Vorne-Hinten Darstellung:
Darstellung des Gelenkspaltes und der seitlichen Begrenzung der beteiligten Knochen
– Sonstige Beispiele für mögliche Darstellungen:
Halswirbelsäule, Kopf, Schultergelenk, Ellbogengelenk, Vorderfusswurzel-/Karpalgelenk, Griffelbeine, etc.
RÜCKENDIAGNOSTIK
Neben einer eingehenden Anamneseerhebung und einer klinischen Untersuchung ist eine röntgenologische Untersuchung angeraten. Wir verfügen über eine neue leistungsstarke mobile Röntgenanalage der Firma Examion, mit der präzise Bilder der Halswirbelsäule und des Rückens im Stall angefertigt werden können. Durch die kabellose Detektorplatte wird das Bild innerhalb von Sekunden vor Ort direkt auf einem Laptop weiter geleitet und dargestellt.
Die digitalen Röntgenbilder können direkt interpretiert und auf Wunsch noch vor Ort auf eine CD gebrannt werden.
Neben der Röntgendiagnostik sind auch andere Hilfsmittel und Laboruntersuchungen, wie zum Beispiel die hämatologische Untersuchung, oftmals hilfreich.
BLUTEGELTHERAPIE
Blutegel sind in der Pferdemedizin vielseitig einsetzbar. Die Blutegel gehören zum Stamm der Anneliden (Ringelwürmer). Sie haben zwei Saugnäpfe inklusive eines Bissapparats und 3 Kiefer mit jeweils ca. 80 Zähnen. Ihr medizinscher Einsatz ist bis 1500 vor Christus zurückzuverfolgen.
Aber was macht der Blutegel überhaupt und welchen medizinischen Nutzen haben die Pferde von ihm?
Wenn der Blutegel sich mit seinen Zähnen in die Haut des Wirtes (in unserem Falle des Pferdes) sägt, beginnt er nicht nur seinen ca. 20-90-minütigen Saugvorgang, er sondert ebenfalls Wirkstoffe aus, die pharmakologische Effekte auf den Wirt ausüben. Blutegelspeichel ist entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, immunmodulierend und schmerzlindernd.
Wir setzen die Blutegeltherapie daher unter anderem bei Sehnenschäden, Wundheilungsstörungen, Arthrose, Hufrehe, Abszessen oder Hämatomen ein.
Die Blutegel werden auf die (meist vorrasierte) betroffene Region gesetzt, wo sie angelockt durch die Entzündungssymptome (u.a. Wärme, vermehrte Durchblutung) gezielt zubeißen und ihre Arbeit beginnen. Nachdem der Saugvorgang beendet ist, kommt es zu Nachblutungen, welche für den Therapieerfolg absolut wichtig sind und zu einer zuverlässigen Wundreinigung führen.
HAUT
Hauterkrankungen haben nicht nur viele Erscheinungsbilder, sondern auch diverse Ursachen.
- Parasiten
- Dermatomykosen
- Allergisch bedingte Hauterkrankungen
- Infektiöse Hauterkrankungen
- autoimmunbedingte Hauterkrankungen
…um nur einige der wichtigen Ursachen aufzulisten.
Die Haut ist das größte Organ des Körpers und vielen (Umwelt-)Reizen ausgesetzt. Die diversen Symptome wie Haarverlust, Juckreiz, Schwellungen, Rötungen, Krusten- und Schuppenbildung geben keinen eindeutigen Hinweis auf Ihren Ursprung.
Um die richtige Therapie zu finden und damit bestmögliche Heilung zu erreichen, ist es wichtig den Auslöser der Hautsymptomatik zu finden.
Daher legen wir viel Wert auf Ursachenforschung und führen weiterführende Diagnostiken wie Zytologie, Hautgeschabsel, bakteriologische / mykologische Untersuchungen, Mikroskopien, Blutuntersuchungen oder Allergietests durch.
...und mehr
Weitere Schwerpunkte unserer Praxis sind die medizinischen Bereiche:
Internistik, Augen- und Zahlheilkunde.
Darüber hinaus bieten wir folgende Untersuchungen und Angebote:
Fortpflanzungsmedizin, Gynäkologie, Gestütsbetreuung, Andrologie, Fohlenmedizin und Rittigkeitsprobleme
Gerne können Sie weitere Informationen zu Leistungen und Angeboten auch persönlich anfragen.
ORTHOPÄDIE
Die Behandlung von Lahmheiten und Erkrankungen des Bewegungsapparates ist eines der Spezialgebiete unserer Praxis. Durch ständige Weiterbildung und neueste diagnostische Ausstattung können wir sichere Diagnosen stellen. Dadurch können wir Ihnen nach umfassender Beratung die therapeutischen Möglichkeiten aufzeigen und eine Prognose sowie einen Therapieplan für Ihr Pferd erstellen.
Lahmheitsuntersuchung:
Das Pferd kann uns leider nicht sagen wo es genau weh tut. Daher ist es notwendig, über eine systematische Lahmheitsuntersuchung den Bereich der Erkrankung genau festzustellen.
Am Anfang steht das Gespräch mit den Besitzern über die Krankheitsgeschichte ihres Pferdes.
Beim Abtasten (Palpation) der verschiedenen Strukturen im betroffenen Bereich geben Schwellung, Wärme und Schmerzhaftigkeit wichtige Hinweise. Eine ausführliche Untersuchung im Stand bringt wichtige Erkenntnisse.
Die Untersuchung des Gangbildes kann hierbei sowohl auf hartem oder weichem Boden, an der Hand, an der Longe und unter dem Reiter untersucht werden. Beugeproben werden angewendet, um einzelne Gelenke auf Schmerzhaftigkeit zu testen. Betäubungen (Anästhesien) bestimmter Bereiche sichern Diagnosen ab oder zeigen den Lahmheit verursachenden Bereich.
Wenn der betroffene Bereich lokalisiert ist, können moderne bildgebende Verfahren die Art und das Ausmaß der Schädigung aufzeigen.
Mobiler Einsatz
mobiler
ULTRASCHALL
Wir setzen moderne und kompakte Ultraschallgeräte ein, welche hochwertige und effiziente Ergebnisse liefern. Die diagnostischen Schwerpunkte sind:
-
- Beurteilung von Sehnen, Bändern, Muskeln und Gelenken
- Durchblutungsanalyse von Organen und Muskelgewebe
mobiles
RÖNTGEN
Mit unserem mobilen Röntgenequipment erzielen wir Ergebnisse mit hervorragender Bildqualität. Die Bilder können sofort vor Ort beurteilt werden, da sie in kürzester Zeit sichtbar werden.
Alle Bilder werden archiviert und können Ihnen zur Verfügung gestellt werden.
mobile
ENDOSKOPIE
Für die Bronchoskopie/Endoskopie verfügen wir über eine mobile und moderne Videoausrüstung. Das Equipment der Videoendoskopie ermöglicht einen flexiblen Einsatz vor Ort, so dass Sie als Besitzer, die gesamte Untersuchung mitverfolgen können.
Labor
Mittels einer modernen Laborausstattung sind wir in der Lage eine Reihe komplexer Untersuchungen und Herstellungsverfahren bereits in unserem hauseigenen Labor durchzuführen. Die wichtigsten Schwerpunkte sind:
-
-
- die Herstellung der
Arthrex ACP®-Doppelspritze - die Untersuchung der Hämatologie,
Blutchemie, Blutgasanalyse und die Elektrolytanalyse - Prüfung auf Endoparasiten
- die Herstellung der
-
Für den Einsatz im Labor verwenden wir Analyse- und Produktionsgeräte der Marken:
-
-
- IDEXX (Hämatologie-, Chemie- und Elektrolytanalyse)
- Hettich (Zentrifuge)
- Eickemeyer (Zentrifuge)
- Bresser (Mikroskop)
- Labnet (Mini-Inkubator)
-
Für aufwendigere Untersuchungen arbeiten wir mit renommierten Laboren zusammen.
Wissenschaftliche Grundlage der Athrex ACP®-Doppelspritze
Die Heilung nach einer Verletzung besteht aus einer Reihe gut abgestimmter und komplexer Prozesse. Hierbei spielen Proteine (d.h. Eiweiße) im Blut eine entscheidende Rolle, denn sie fördern die effektive Gewebereparatur. Eine Vielzahl der Proteine, die am Heilungsprozess beteiligt sind, stammt aus bestimmten Blutbestandteilen, den sogenannten Thrombozyten bzw. Blutplättchen. Thrombozyten werden außerhalb der Blutbahn aktiviert und setzen Wachstumsfaktoren frei, die für die Heilung verschiedener Gewebetypen wichtig sind.
Was ist ACP?
ACP (Autologous Conditioned Plasma) ist ein Blutprodukt, bei dem das körpereigene Plasma des Patienten abgetrennt wird. Die im Blutplasma enthaltenen Thrombozyten und regenerativen Wachstumsfaktoren werden getrennt und konzentriert.
Die Herstellung
Der Tierarzt nimmt mit der speziellen ACP Doppelspritze Blut ab. Dieses Blut wird dann zentrifugiert um das Blutplasma zu gewinnen. Das ACP muss innerhalb von 4 Stunden verwendet werden.
Die Anwendungsbereiche
Bei den meisten Verletzungen des Bewegungsapparates kann die Heilung durch ACP unterstützt werden. Hierzu zählen Risse, Defekte, Abnutzung und Entzündungen in Muskeln, Sehnen und Bändern. Außerdem kann ACP eine wirksame Ergänzung bei der chirurgischen Reparatur dieser Verletzungen sein.
Bei der Behandlung von Osteoarthrose hat ACP nachweislich einen besonders positiven Effekt auf Schmerzlinderung und Funktionalität. Weiterhin liefert ACP die Wachstumsfaktoren, die für die Genesung von schlecht verheilenden Wunden nötig sind.
Intratendinöse Behandlung:
Akute und chronische Tendinitis können mit ACP – Injektionen behandelt werden. Zahlreiche In-vitro- und In-vivo-Tests, sowie klinische Studien zur Sehnentherapie haben gezeigt, dass ACP die Zellproliferation einleitet, die Formung neuer Blutgefäße verbessert, die Bewegungsfähigkeit erhöht und eine schnellere Heilung fördert.
Intraartikuläre Behandlung:
Im Hinblick auf die intraartikuläre Behandlung von Knorpel, Meniskus und Osteoarthritis hat ACP vielversprechende Ergebnisse geliefert. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass die extrazelluläre Matrixproduktion von Chondrozyten und der synovialen Hyaluronsäure Überproduktion sowie zur Verbesserung der Schmerzfreiheit/Gelenkfunktionsfähigkeit bei Osteoarthritis-Patienten geeignet ist.
Wissenschaftliche Grundlage für den Arthrex – ABPS Prozess
Gelenkknorpeldefekte können durch molekulare Veränderungen der Synovialflüssigkeit eine Arthrose einleiten. Molekularbiologische Untersuchungen haben ergeben, dass der wesentliche Faktor der Arthrose das allgemeine Entzündungszytokin Interleukin-1 (IL-1) ist, das bei der Degeneration von Knorpelzellen und den entsprechenden Reparaturmechanismen eine entscheidende Rolle spielt. In einem gesunden Gelenk befinden sich IL-1 und der Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra) im Gleichgewicht. Bei einer Arthrose wird nicht genügend IL-1Ra produziert, um die destruktiven Wirkungen des erhöhten IL-1 zu blockieren. Das Ergebnis sind Entzündung, Gelenkschmerzen und schließlich eine Zerstörung des Knorpels.
Beim Arthrex-ABPS System werden Monozyten (eine Unterart der weißen Blutkörperchen) an die Glaskügelchen gebunden. Dadurch werden die Zellen angeregt, ohne Gabe von Medikamenten regenerative und entzündungshemmende Proteine zu bilden. Dieser Prozess erfolgt durch eine Inkubation über 16 – 24 Stunden.
Bei dem produziertem Serum handelt es sich um körpereigenes Serum, daher sind Nebenwirkungen oder Komplikationen geringer als bei anderen Behandlungsmethoden.
Die Herstellung
Beim Arthrex ABPS Prozess werden 50ml Blut in eine Spritze abgenommen und in den Arthrex – ABPS Behälter übertragen. Dieses wird 16 – 24 Stunden lang inkubiert, um den Gehalt an entzündungshemmenden und regenerativen Proteinen zu steigern. | |
Nach der Inkubation wird der Behälter in die Zentrifuge gestellt, um das Serum vom Blut zu trennen. | |
Das Serum wird steril entnommen und kann in Spritzen oder Ampullen zur sofortigen Verwendung oder zum Einfrieren abgefüllt werden. Das gefrorene Serum ist bis zu einem Jahr haltbar und kann nach Bedarf aufgetaut werden. Mit dem hergestellten Serum können Knorpeldefekte und Sehnenschäden behandelt werden. Meist sind 3-4 Injektionen im Abstand von 14 Tagen notwendig. |